5 Führungsrollen einer Führungskraft: Bedeutung und Aufgaben

Führungskräfte sind heute viel mehr als nur Entscheider, die Verantwortung tragen, Aufgaben verteilen, Mitarbeitende einstellen und zur Not auch wieder entlassen. Erfolgreiche Führungskräfte müssen flexibel verschiedene Rollen einnehmen können.

Um ein Team in Zeiten des Wandels souverän leiten zu können, reicht reine Fachkompetenz schon lange nicht mehr aus. Dazu müssen Führungskräfte neben Organisations- und Kommunikationstalent auch ihre Agilität unter Beweis stellen.

5 Führungsrollen der Führungskraft

Eine weitere große Herausforderung besteht darin, parallel zu Change-Prozessen und Unsicherheiten, Stabilität zu vermitteln bzw. herzustellen.

Dies gelingt nur, wenn Führungskräfte in der Lage sind, flexibel in verschiedene Rollen zu schlüpfen und diese auch überzeugend ausfüllen zu können.

Was ist eine Rolle?

Menschen übernehmen in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedliche Rollen, sei es als Kollegin, Mutter, Schwester, Freundin etc. Führungskräfte tragen Verantwortung für ganze Teams und sind den Ansprüchen ihrer Mitarbeitenden, Kollegen und Kunden etc. ausgesetzt. Somit hat der Führungsstil einen maßgeblichen Einfluss auf die Mitarbeitenden und die erbrachte Leistung.

Mit Rollenbildern sind immer bestimmte Erwartungen und Erfüllungen verknüpft. Abhängig aus welcher Perspektive man die Führungskraft betrachtet, entsteht eine andere Rollenerwartung, beispielsweise soll der Fach-Experten inhaltlich unterstützen, der Manager die Marschroute vorgeben und der Coach der eigenen beruflichen Weiterentwicklung einen push geben.

Wenn eine Person Schwierigkeiten hat, sich mit der ihr zugeschriebenen Rolle zu identifizieren oder zwischen verschiedenen Rollen zu wechseln, kann es zu inneren Konflikten kommen. Beispielsweise könnte eine Führungskraft, die mit einer ihrer Mitarbeiterinnen befreundet ist, in Schwierigkeiten geraten, wenn berufliche und persönliche Rollen in Konflikt geraten.

5 Führungsrollen im Überblick

Wer eine Führungsposition anstrebt, sollte sich der Vor- und Nachteile bewusst sein. Auf der einen Seite stehen Belohnungen wie mehr Geld, Anerkennung und Macht. Auf der anderen Seite gibt es zusätzliche Anforderungen wie das Führen von Menschen und das Managen von Prozessen und Produkten. Neben Fachwissen besteht ein großer Teil der Führungsaufgaben darin, Teams zu leiten und Konflikte zu lösen.

Das bedeutet somit, in verschiedenen Rollen auf unterschiedlichen Ebenen zu agieren. Als Führungskraft sind Sie nicht nur der Chef oder die Chefin, sondern auch:

1

Fachexperte

Fachkompetenz bildet oft die Grundlage für eine Beförderung zur Führungskraft. Auch wenn die Führungskraft nicht in allen Details fachkundig sein muss, sollte sie sich kontinuierlich weiterbilden, um ihr Team fachlich beraten und führen zu können.

2

Kommunikator
und Vermittler

Diese Rolle betont Kommunikations- und Vermittlungsfähigkeiten. Charisma, Körpersprache und überzeugende Argumentation sind wichtig, sowohl intern im Team als auch extern. Ein guter Kommunikator schafft eine wertschätzende Feedback-Kultur und vermittelt die Werte und Visionen der Organisation. Diese Rolle umfasst auch das Netzwerken und die Akquise neuer Aufträge.

3

Effektiver Manager
und Koordinator

Der Fokus dieser Rolle liegt auf Aufgaben, Innovationen und Prozessen. Es geht um die Steuerung von Prozessen, die Koordination mit anderen Abteilungen und die Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern. Hier spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle, wie z.B. die Optimierung von Leistungen und die Umsatzsteigerung. Ein Koordinator gibt den Teammitgliedern Raum für individuelle Lösungen, behält jedoch den Überblick, kennt den Projektstand, erstellt Pläne und achtet auf die Einhaltung von Regeln und Standards. Dieser Rollenaspekt erfordert eine hohe Gewissenhaftigkeit und sorgt so dafür, dass elementare Werte und geachtet und Standards des Unternehmens wie Kundenservice oder Nachhaltigkeit eingehalten werden.

4

Leader und
Problemlöser

In dieser Rolle geht es darum, Menschen zu führen und Teams zu motivieren. Führungskräfte sollten potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und Lösungen (eine Win-Win-Situation) finden, die für die Beteiligten akzeptabel sind. Diese Rolle ist oft sehr anspruchsvoll, da sie auch das Inspirieren und Unterstützen der Teammitglieder umfasst. Leadership heißt, Menschen zu inspirieren, Engagement zu fördern und sich manchmal auch um persönliche Anliegen der Teammitglieder zu kümmern.

5

Coach

Als Coach fördern Führungskräfte die individuelle Entwicklung ihrer Mitarbeitenden, kennen deren Stärken und Schwächen und unterstützen sie bei Herausforderungen. Ein Coach hört zu, motiviert und unterstützt, wenn es mal nicht so gut läuft. Er stellt Fragen wie: „Wenn Sie der Kollege wären, was würden Sie sich wünschen?“ oder „Was können Sie tun, um die Situation zu verbessern?“ Diese Rolle erfordert viel emotionale Intelligenz, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu gewinnen und sie zu motivieren.

Kernkompetenzen im Führungsalltag

Da Führung in einem sozialen Kontext stattfindet, sind Soft Skills und die Auseinandersetzung mit menschlichem Verhalten unerlässlich. Fachliche Kompetenz wird zwar oft als wichtiger angesehen, aber soziale Kompetenzen sind für eine erfolgreiche Führung genauso entscheidend.

  1. Beziehungskompetenz schafft eine wertschätzende Team- und Unternehmenskultur sowie eine Fehlerkultur, die Lernen fördert.
  2. Coaching fördert die individuelle Weiterentwicklung und das Erreichen gesetzter Ziele.
  3. Integrität und Verlässlichkeit, die Vorbildfunktion ist durch Übereinstimmung von Aussagen und Verhalten geprägt.
  4. Inspiration ist gekennzeichnet durch Authentizität, Gemeinschaftssinn, eine gute Fehlerkultur sowie die Vermittlung von Sinnhaftigkeit des großen Ganzen.
  5. Durchsetzungsvermögen erfordert Entscheidungsfreudigkeit und Akzeptanz, dass nicht immer alle zufrieden sein werden.
  6. Transparente Kommunikation ist zielgruppenspezifisch und empathische auf verschiedenen Ebenen.
  7. Humor meint auch Großzügigkeit mit sich selbst und den anderen, Humor fördert den Spaß an der Arbeit.

Rollenerwartungen kurz zusammengefasst

Kaum eine Führungskraft ist von Anfang an umfassend auf Ihre Rolle vorbereitet. Erfahrungsgemäß lassen sich die gewünschten Verhaltensweisen, angepasst an die individuelle Persönlichkeit der jeweiligen Führungskraft, verbessern.

Feedback durch Dritte (z.B. einen Coach) kann beim Erlernen der eigenen Rollen und der Entwicklung eines aktiven Rollenmanagements helfen, da Selbst- und Fremdwahrnehmung oft voneinander abweichen. Kollegiale Beratung oder speziell Führungskräfte-Trainings können dabei unterstützend wirken, sich der eigenen Führungsrolle bewusst zu werden, die Erwartungen der Akteure besser verstehen und handhaben zu können.

Ein reflektiertes Rollenverständnis befähigt Führungskräfte, ihre Führungsaufgaben erwartungsgemäß zu erfüllen und flexibel zu agieren zu können. Führungskräfte tragen mit ihrem Verhalten entscheidend zum Unternehmenserfolg bei.

Verantwortlichkeiten
und Aufgaben:

Führungskräfte haben verschiedene Rollen, die sich auf die Entwicklung von Strategien, die Leitung von Mitarbeitenden, die Koordination mit anderen Abteilungen und die externe Kommunikation beziehen.

Ziele und
Bedürfnisse:

Erfolgreiche Führungskräfte haben sowohl die Ziele der Organisation als auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Blick.

Flexibilität
und Authentizität:

Eine erfolgreiche Führungskraft kann flexibel zwischen den verschiedenen Rollen wechseln und sie authentisch ausfüllen.

Fazit: Die richtige Balance finden

Diese fünf Rollen sind nicht hierarchisch, sondern situativ. Führungskräfte, die von ihren Mitarbeitenden als positiv wahrgenommen werden, kennen ihre Rollen und gestalten sie bewusst. Sie finden eine gute Balance zwischen Autorität und Verständnis, zwischen Distanz und Nähe. Sie kommunizieren transparent, wirken authentisch und selbstbewusst.

Weiterführende Links zum Thema:
» Herausforderungen in der VUCA-World
» Agile Führung